publishing shit.

Eröffnung | 19.12.2019, 19.00 h
Ausstellungsdauer | 20.12.2019 – 15.01.2020
Ort | Akademie der bildenden Künste Wien, Hauptgebäude, Augasse 2–6, 1090 Wien, Universitätsbibliothek, Lesesaal, 0.5.1

Eine Ausstellung im Rahmen der Reihe Donnerstags in der Bibliothek
Bibliothek-Weihnachtsferien: 21.12.2019–06.01.2020
Öffnungszeiten: Mo–Do 9.30–18.00, Fr 9.30–17.00 h, Sa–So geschlossen

Im Sommersemester 2019 befassten wir uns in der Lehrveranstaltung Praktisch Scheiße mit der Frage, wie Scheiße veröffentlicht, wie sie in Buchform gebracht oder wie buchstäblich mit Scheiße gearbeitet werden kann. Ziel der Übung war die Erarbeitung einer Publikation zum Thema Scheiße, Sauberkeit und Ordnung. Wir hantierten mit Elefantendung, erlernten die Kunst des Buchbindens, errichteten ein Häuschen + Darm und produzierten Kunstwerke für das Buch.

In der Bibliothek zeigen wir einen Teil dieser Kunstwerke, laden weitere Künstler*innen ein, präsentieren das Konzept der Publikation und fragen, ob und wie Scheiße eigentlich auf den Punkt gebracht werden kann. Wer bezahlt die Scheiße? Wer putzt am Schluss?

Mit Beiträgen von: Sophie Adelt, Annemarie Arzberger, Jacky Böhm, Clara Boesl & Daniel Farado, Judith Breitenbrunner, Cäcilia Brown & Wagenplatz Treibstoff, Pêdra Costa, Louise Deininger, Walter Ego, Flight of the golden maggots (Katharina Grafinger, Melanie Moser, Vivian Nmai, Nicole Pühringer), Julie Flohr, freundinnen der kunst, Sarah Hauber, Jonathan Höhl, Mascha Illich, Maximiliane Kumpf, Judy Mardlni, Jelena Micić, Erisa Mirkazemi, Florian Nörl, Georg Oberlechner, S. M. Pfeiffer, Manuela Picallo Gil, Barbara Post, Heti Prack, Karolina Preuschl, Helvijs Savickis, Ashley Hans Scheirl, Tomash Schoiswohl, Oktavia Schreiner, Ruby Sircar, Eva Sommer, Claudia Tomassetti, Adriana Torres Topaga, Matthias Tremmel, ua.

Initiiert von: Tomash Schoiswohl

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praktisch scheiße

english version

praktisch scheiße war eine Ausstellung von Studierenden der Kunstuni Linz gemeinsam mit Studierenden der Akademie der bildenden Künste Wien. Eine Woche lang zeigten wir in den Räumen der kulturtankstelle im Herzen von Linz künstlerische Arbeiten zum Thema Schmutz & Sauberkeit, Scheiße, Abfall oder Reinheit.

„Am Programm stehen Vorträge, Diskussionen, ein Workshop für Kinder, Performances und Musik. Die Ausstellung ist übervoll. Zu sehen sind rund 50 künstlerische Positionen. Von Studierenden und von anderen, befreundeten Künstler*innen. Eine Woche lang sind wir auf der Tankstelle.

praktisch scheiße ist das Resultat einer gleichnamigen Lehrveranstaltung, in der wir über künstlerische, kulturelle und politische Dimensionen von Schmutz und Sauberkeit diskutierten. Wir behandelten dabei so unterschiedliche Aspekte wie „die gute Policey“ der frühen Neuzeit, ästhetische Theorien zum Thema Ekel und Abscheu, alltägliche Erfahrungen mit Scheiße, Ordnungspolitiken, Arbeit, etc. Ein Schwerpunkt war die Diskussion von öffentlichen und halb-öffentlichen Räumen in der Stadt, wie dem Linzer Hauptbahnhof.

Ziel der Übung ist es, einen kritischen Blick für die widersprüchlichen Momente von Ordnung zu entwickeln und zu zeigen, wie eng Reinheit mit Gewalt verknüpft ist.

Zudem fragen wir uns, ob und wie mit Kunst – mit künstlerischen Methoden, Strategien und Arbeiten – ganz praktisch in Ordnungen interveniert werden kann? Sei es in den Ausstellungsraum, in Institutionen, im Staat, auf der Straße oder zu Hause. Wie begegnen wir der Scheiße, die uns umgibt? Was entgegen wir der Sauberkeit? Wie besorgen wir den Abfall?“

Konzept & Kuratierung: Tomash Schoiswohl